Figurentheater in Karlsruhe begeistert mit „Pu, der Bär“ und feinem Humor für Kinder

Premiere im Marotte Figurentheater: Puppenspieler Jan Mixsa erobert das junge Publikum mit liebevoll gestalteten Figuren und Gesang.

Es ist ein munteres Treiben bei der Premiere zu „Pu, der Bär“ am Samstagnachmittag im Marotte Figurentheater in Karlsruhe. Zahlreiche Kinder wuseln durch die vorderen Reihen und erwarten gespannt den Auftritt des vielleicht bekanntesten Bären der Welt.

Das Karlsruher Puppentheater Marotte lädt zur Premiere

Zunächst erscheint jedoch Manuel Speck, der nicht weniger sympathische neue Leiter des Figurentheaters, und zeigt: Manuel und Kinderprogramm – das passt einfach perfekt zusammen. Als erfahrener Puppenspieler (unter anderem „Rocky Waschbär – Der Apfelkuchendieb“) kennt er das junge Publikum genau.

Dementsprechend locker und spaßig gestaltet sich auch die Begrüßung. „Wer weiß denn, was eine Premiere ist?“, möchte Manuel von den Kindern wissen und tatsächlich wissen einige ziemlich gut Bescheid. Kleine Zwischenrufe werden nicht wegignoriert, sondern Manuel geht geduldig darauf ein.

Jan Mixsa erweckt die Puppenfiguren zu Leben und lässt sie singen

Dann hebt sich der Vorhang zu einem großen Spaß für Jung und Alt. Denn da, wo Manuel Speck aufgehört hat, macht Puppenspieler Jan Mixsa nahtlos weiter. Mit den wunderbar von Charlotte Jautz gestalteten Puppen von Pu, dem Bär, Ferkel, Esel I-A, Kaninchen und dem ungestümen Tiger, gewinnt er unter der Regie von Friederike Krahl in Windeseile nicht nur die Herzen der Kinder, sondern auch die der Erwachsenen.

Routiniert erweckt er die Puppen zum Leben, verleiht jeder von ihnen eine individuelle Stimme und schafft es ihnen ganz eigene Persönlichkeiten zu geben. Doch es gibt nicht nur Puppenspiel, sondern auch Gesang. Mit Akkordeon stimmt Mixsa Lieder wie „Pu der Bär soll leben“ an oder bringt die Kinder mit lustigen Reimen wie „Rein, Raus, Reihenhaus“ zum Lachen.

Exemplarisch für das zutiefst einfühlsame und hervorragend präsentierte Stück, eine Szene, in der I-A seinem Freund Pu erzählt, dass er heute seinen Geburtstag feiert. „Siehst du die ganzen Geschenke? Die Torte mit rosa Zuckerguss?“, fragt er Pu und dieser antwortet „Nein“, woraufhin I-A erwidert: „Ich auch nicht“.

Daraufhin beschließen Pu und Ferkel ihm etwas zu schenken. Während Ferkel etwas tollpatschig den Luftballon für I-A platzen lässt, nimmt sich Pu vor, seinem Freund einen ganzen Topf Honig zu schenken.

Auch ein leerer Honigtopf kann ein tolles Geburtstagsgeschenk sein

Verantwortungsbewusst muss jedoch zunächst einmal getestet werden, ob der Honig auch gut genug ist – und zwar nicht nur oben, sondern bis zum Boden des Topfes, um ganz sicher zu sein. So bekommt I-A an diesem Tag einen leeren Topf und einen kaputten Ballon geschenkt.

Zunächst niedergeschlagen, erkennt er jedoch bald, dass der kaputte Ballon perfekt in den leeren Topf passt und erstrahlt förmlich in unerwarteter Glückseligkeit. Singend spielt er mit Ballon und Topf „Rein-Raus“, was für große Erheiterung bei Kindern und Erwachsenen sorgt.

Auch bei Jan Mixsa bleibt kein Zwischenruf unbeantwortet. So werden die Kinder in das Stück eingebunden und schaffen es während der rund 50 Minuten Laufzeit, dem Geschehen auf der Bühne relativ konzentriert zu folgen.

BNN 14.04.2025