Karlsruher Puppentheater “marotte” zu Gast in Forbach

Selbst dem Teufel verziehen

Puppenspiel heute ist faszinierend, ist lebendig, wie eh und jeh. Es vermittelt eine herzerfrischende Fröhlichkeit und Begeisterung und lässt die Kinder mit einer fast ansteckenden Unbekümmertheit am Geschehen teilnehmen. Da wurde gelacht und geklatscht und dem Spiel auf der Puppenbühne lauthals zugestimmt wie auch die guten Gestalten der Handlung vor den schlechten Gesel.len mit viel Getöse gewarnt. Es war ein herrliches Erlebnis für die vielen Kinder, ein Erlebnis außerhalb der Fernsehwelt.

Die Mamas und Papas, die am Freitagnachmittag zur Veranstaltung des Forbacher Kulturamts in das Kurhaus gekommen waren, erinnerten sich an das erste Theatererlebnis ihrer Kindheit. Dies war bei fast allen eben ein Puppenspiel. Auch mit den guten Figuren, Kasper, Seppl oder den schlechten Gegenspielern wie Hexe, Krokodil, Räuber und Teufel. Sie alle waren auch beim Karlsruher Figurentheater “marotte” mit dabei. Es tobte in blendend dargestellte Art ein köstlich heiterer Kampf um jene Pfannkuchen, die Oma ihren Gästen bei ihrem Fest zum 92.Geburtstag servieren wollte. Es schien nichts zu werden mit der Geburtsfeier. Der Teufel hatte das gesamte leckere Gebäck gestohlen. Die Jagd auf ihn war spannend, höchst unterhaltsam, dennoch letztendlich erfolglos. Kaspar und all seine Helfer konnten den Dieb und seine Beute nicht erwischen. Im vermeintlich satanischen Triumph verspeiste der Teufel all die Pfannkuchen. Die Strafe folgte. Er bekam Bauchschmerzen. Die  Geburtstagsfeier fand dennoch statt. Zunächst ohne Pfannkuchen. Oma aber hatte bereits neue produziert. Sie hatte vergessen, dass sie bereits welche gebacken hatte.

Alle waren zufrieden. Auch der Teufel. Er wurde auch zum Fest geladen, mußte dort aber, ob seiner Bauchschmerzen, mit Tee vorlieb nehmen.

Das Gute hatte gesiegt. Niemand war dem Teufel böse. Keiner hatte versucht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten oder hat te jenen, der Unrecht getan hatte, von der Gemeinschaft ausgeschlossen.

Eine Lebensweisheit, die am Freitagnachmittag von hoffentlich vielen mit nach Hause genommen und verinnerlicht wurde, von jung und alt, von groß . und klein. Schade eigentlich e nur, dass Puppenspiel doch eher selten zu sehen ist.