BNN, 29.09.2020

Abenteuer am Nordpol

marotte startet mit „Der kleine Eisbär“ neue Saison

Endlich stehen wieder Premieren auf dem Plan. Mit der kindgerechten Inszenierung von „Kleiner Eisbär, lass mich nicht allein!“ nach einer Geschichte aus der beliebten Buchreihe von Hans de Beer startete das marotte-Figurentheater in die neue Spielzeit. Das Theaterstück für Menschen ab drei Jahren konnte gleich drei ausverkaufte Vorstellungen verzeichnen.
In der Geschichte befreit der kleine Eisbär Lars den jungen Schlittenhund Nanuk aus einer Eisspalte. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Nanuks Mutter. Dabei lernt Lars, warum „Wuuarst“ Nanuks Lieblingsspeise ist, und beide finden heraus, das jedes Kind das Lied „Nake Nuga“ kennt (Musik: Andre Böhmer). Ein Ohrwurm, den so mancher noch auf dem Heimweg summt. Nach einigen Abenteuern erreichen sie ihr Ziel, die Menschenstadt am Meer – und dann heißt es für die Freunde Abschied nehmen. Die Eisbär-Eltern staunen bei seiner Rückkehr nicht schlecht, als Lars ganz aufgeregt von seinen Abenteuern berichtet, bis er mitten im Satz selig einschlummert.
In der Regie von Theaterleiter Thomas Hänsel verleihen Friederike Krahl und Sebastian Kreutz den menschlichen und tierischen Figuren ausdrucksstarken Sprech- und Singstimmen. Lustig: die erfundene Eskimosprache.
Eine meerblaue, mit einem Tuch behangene Kulisse bildet Himmel und Eismeer. In der Mitte schwimmt der ringförmige Polarkreis als Spielebene. Auf dieser ziehen Iglus, Eishöhlen und Hafenstädte mit beweglichen Elementen die Kinder in ihren Bann (Ausstattung: Vera Kniss). Und durch ein wenig Fantasie verwandeln sich Papierschnipsel in fluffige Schneeflocken oder ein Leuchtturm in ein Erdbeereis am Stiel.
Mit liebevoll gestalteten Figuren wird eine berührende Geschichte über Zusammenhalt und Freundschaft erzählt. Das Stück lädt dabei ganz unaufgeregt ein, Vorurteile zu hinterfragen, wenn sogar ein Schlittenhund und ein Eisbär Freunde werden können. Die Veranstaltung endete mit tosendem Applaus und die kleinen Zuschauer nutzten die Gelegenheit, ein Erinnerungsfoto mit der Eisbärfamilie zu schießen.
Elisa Walker