BNN, Dienstag, 29.09.2009

Kleines Tier auf der Suche nach dem Ich

Figurentheater marotte erzählt berührende Geschichte

Auf der Suche nach der eigenen Identität war am Sonntag ein kleines, buntes Tier im Kurhaus: Dort herrschte mal wieder “Rabadz” für die Jüngsten, als das Figurentheater “marotte“ auftrat und in leisen Tönen die Geschichte vom “kleinen Ich bin ich” erzählte.

Mit Glubschaugen, langen Ohren und rotkariertem Körper sieht das kleine, bunte Tierchen ganz niedlich aus. Aber es weiß leider überhaupt nicht, was oder wer es überhaupt ist.

So macht es sich die Mühe, andere Tiere zu befragen: “Ich suche hin und her und her und hin – möchte so gern wissen, wer ich bin”, philosophierte es und fragte ein rasiges Pferd, das nur eine verächtlich geschnaubte Antwort parat hatte: “Mit den kurzen Beinen und diesen langen Ohren kannst Du unmöglich ein Pferd sein.”

Auch ein grüner Frosch winkte ab, ebenso ein Fisch. “Ich bin kein Frosch, kein Pferd, kein Fisch – was bin ich dann?”, fragte sich das kleine, bunte Tier immer wieder. Es traf einen Papagei, ein Nilpferd und einen Hund und wurde immer wieder aufs Neue enttäuscht.

Die Kinder im Publikum nahmen rege Anteilnahme an der Verzweiflung des bunten Tierchens: “Du bist halt ein Spielzeug”, riefen sie tröstend, oder “Du bist ein buntes Tier.” Und da fällt bei dem Tierchen endlich der Groschen: “Ich bin ich!” ruft es begeistert und erzählt es all seinen Freunden: Dem Frosch, dem Pferd, dem Papagei, dem Fisch, dem Nilpferd und dem Hund und zieht ein knappes Resümee: “Wer nicht weiß, wer er ist, ist dumm.”

Diese Botschaft verstanden die kleinen Zuschauer auf Anhieb und sie waren sichtlich erleichtert, als sie bemerkten, dass es dem kleinen, bunten Tier endlich wieder gutging, nachdem es wusste, wer es war – schlicht und einfach es selbst.

Claudia Olma erzählte auf hinreißende und bezaubernde Art die Geschichte des kleinen, bunten Tieres, schlüpfte in verschiedene Rollen und ließ Farben sprechen. Und nicht nur den ganz kleinen Zuschauern ging die Geschichte vom kleinen “Ich bin ich” ans Herz: Auch die Eltern verfolgten gerührt die Suche des bunten Tierchens nach seiner eigenen Identität.

Stephanie Füg